Name des Teilnehmers: Julian Rahm
Beschreibung des IT-Forschungsprojekts: Eine verfahrenstechnische Herstellvorschrift entsteht meist in Laborversuchen und wird kontinuierlich weiterentwickelt und zur Produktionsreife gebracht. Zur Gewährleistung reproduzierbarer Produktqualitäten wird ein Rezept erstellt, das den Herstellungsprozess des Produktes detailliert beschreibt. Das Rezept und dessen Prozessparameter müssen allerdings bei Produktüberführung für die produktive Anlage hochskaliert, angereichert und angepasst werden. Die Überführung eines Rezeptes in die verschiedenen Ebenen wie die der Laborautomatisierung zu einem Master- oder Steuerrezept ist aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen und Ausrüstung der jeweiligen Umgebung immer noch eine große Herausforderung. Denn die manuelle Anpassung von Prozessparametern und Sollwerten in den jeweiligen Anlagen beruht auf Erfahrungswerten und vielen Nebenbedingungen, die nicht immer einheitlich abgebildet werden können. Das führt zu langwierigen Einfahrprozessen, die entsprechend Kosten verursachen. Änderungen von Prozessparametern oder Sollwerten in den einzelnen Zyklen und Ebenen müssen ebenfalls auf alle anderen Rezepte überführt werden, um die Konsistenz aller Ebenen sicherzustellen. Um diesen Änderungsprozess zu beschleunigen und nachvollziehbar zu gestalten und damit flexibler auf Markt- oder Kundenwünsche reagieren zu können, wird mit diesem Vorhaben das aus der Softwareentwicklung bekannten Roundtrip-Engineering-Konzept für die genannte Problemstellung adaptiert. Mit diesem wird ein Netzwerk zwischen den Ebenen erstellt, um so Änderungen in jedes korrespondierende Rezept übertragen zu können. Damit soll die Konsistenz der einzelnen Rezepte untereinander über deren gesamten Lebenszyklus sichergestellt werden oder es sollen Möglichkeiten geschaffen werden, diese wiederherzustellen.
Software Campus-Partner: TU Dresden, Merck
Projektlaufzeit: 04.2020-03.2022