Name des Teilnehmers: Christian Jung
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Kontextsensitivität von Anwendungen oder Systemen kann als das Anpassen des Verhaltens basierend auf Informationen über den Kontext, wie beispielsweise die Umgebung, den Anwender oder den aktuellen Ort, betrachtet werden. Obwohl der Begriff schon vor geraumer Zeit eingeführt wurde, wird das Potenzial von Kontextsensitivität in modernen Informationssystemen nicht vollständig ausgeschöpft.
Die Berücksichtigung von Kontextinformationen kann die Benutzbarkeit der Anwendung und das Nutzungserlebnis des Anwenders (engl. User Experience) verbessern. Weiterhin ermöglicht Kontextsensitivität die Durchsetzung flexibler Sicherheitsrichtlinien, adäquat zur jeweiligen Situation des Nutzers und Geräts. Eine durchgängige Methodik zur Berücksichtigung von Kontextinformationen bei der Konzeption und Entwicklung mobiler Informationssysteme und Anwendungen wird daher benötigt.
Besonders im Bereich moderner mobiler Endgeräte birgt Kontextsensitivität ein großes Potenzial zur Steigerung der Sicherheit und User Experience. Mobile Geräte verfügen über eine Vielzahl von Sensoren und damit vielfältige Kontextinformationsquellen (z.B. Lichtintensität, Beschleunigung, Ortsinformationen, etc.), wobei diese auch virtuellen Ursprungs sein können (z.B. Personal Information Manager (PIM): E-Mail, Kalender, Kontakte, etc.). Weiterhin werden solche Geräte in unterschiedlichsten Situationen eingesetzt, da Anwender im Berufs? und Privatleben häufig zwischen verschiedenen Aufgaben und Standorten wechseln. Zusätzlich ist ein stetiger Wandel hin zur Überlappung von dienstlicher und privater Nutzung zu verzeichnen. Durch die Erkennung von Kontexten und Kontextwechseln kann der Nutzer bei der Trennung verschiedener beruflicher und privater Arbeitsabläufe unterstützt werden, und das Gerät kann sich dem jeweiligen Anwendungsfall flexibel und adäquat anpassen. So kann beispielsweise der Zugriff auf sensible geschäftliche Daten im privaten Umfeld eingeschränkt werden.
Ziel von KoSiUX ist es, ein besseres Verständnis von Kontexten und deren Spezifikation im Softwareentwicklungsprozess zu ermöglichen. Eine einheitliche Methode zur Erhebung und Modellierung von Kontexten und Kontextinformationen erlaubt zudem, die Spezifikation wiederverwendbar und vergleichbar durchzuführen. Somit können komplexe, aggregierte Kontextinformationen zur Optimierung von (mobilen) Geschäftsanwendungen verwendet werden. Die Kontextsensitivität solcher Anwendungen stellt ein Alleinstellungsmerkmal für Softwareanbieter dar, da sie das Nutzungserlebnis der Anwender erhöht. Weiterhin ermöglicht Kontextsensitivität die Durchsetzung flexibler Sicherheitsrichtlinien, welche sich der aktuellen Situation ideal anpassen. Grundsätzlich können Kontextinformationen auch Plausibilit.tsüberprüfungen unterstützen, um zum Beispiel böswillige Manipulationen zu erkennen. Eine durchgängige Methodik zur Berücksichtigung von Kontextwissen in Konzeption und Umsetzung mobiler Anwendungen ermöglicht einen systematischen Entwicklungsprozess für kontextsensitive Informationssysteme.
Software Campus-Partner: Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie, DATEV
Umsetzungszeitraum: 01.01.2013 – 31.12.2014