Name des Teilnehmers: Stefan Mager
Beschreibung des IT-Forschungsprojekts: Die Verbreitung von Intelligenten Digital-Assistenten (IDAs), auch als Smart oder Virtual Assistants bekannt, ist in den letzten Jahren besonders im privaten Bereich stark angestiegen. Allerdings basieren die wenigsten sprachbasierten Digitalassistenten auf dem von der europäischen Datenschutz-Grundsatzverordnung (DSGVO) postulierten Privacy-by-Design-Prinzip. Das liegt daran, dass die derzeit verbreitetsten IDAs Nutzerdaten wie Stimmaufnahmen in die Cloud schicken, damit das Machine Learning Model, auf dem die „Intelligenz“ des IDAs basiert, trainiert werden kann („cloud-basierte IDAs“). Aus diesem Grund ist die Nutzung von IDAs für Nutzer, denen der Schutz ihrer Privatsphäre wichtig ist, unattraktiv. Auch für Unternehmen, die Betriebsgeheimnisse wahren wollen oder auch nur die vertraulichen Unterhaltungen ihrer Kunden und Mitarbeiter aus gesetzlichen Gründen vor fremden Zugriff schützen müssen, ist diese Praxis ungeeignet.
Nach derzeitigem Wissensstand müssen IDAs jedoch nicht mehr persönliche Nutzerdaten in die Cloud schicken, um in verschiedenen Kontexten das Performance Level von cloud-basierten IDAs zu erreichen. „Edge-basierte“ IDAs prozessieren persönliche Nutzerdaten dezentral auf dem Endgerät – z.B. Smartphone, Tablet oder Lautsprecher – und leiten persönliche Daten standardmäßig nicht in die Clouds von IDA-Anbietern weiter. Diese Privacy-by-Design IDAs lernen entweder über das Federated Learning Model oder ein Decentralized Data Generation Concept und haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie offline funktionieren, was ihre Latenzzeit verkürzt, ihre Funktionszuverlässigkeit erhöht und ihren Stromverbrauch reduziert.
Ziel des Projektes ist es, sowohl einen edge-basierten IDA-Prototypen für den Kontext des stationären Handels zu entwickeln als auch Design-Leitlinien zu erstellen, wie stationäre Händler IDAs gesetzeskonform (d.h. unter Berücksichtigung der DSGVO und BetrVG) einsetzen können ohne dabei die Kontrolle über die von den IDAs gesammelten Daten zu verlieren. Ein wichtiger Aspekt für die Erstellung der Leitlinien ist dabei mit dem Prototyp zu testen, wie edge-basierte IDAs im stationären Handel eingesetzt werden sollten, um die Technologieakzeptanz durch Mitarbeiter und Kunden sicherzustellen.
Software Campus-Partner: LMU München, MediaMarktSaturn
Umsetzungszeitraum: 01.02.2020 – 30.06.2021