Name des Teilnehmers: Martin Westerkamp
Beschreibung des IT-Forschungsprojekts: Distributed-Ledger-Technologien (DLT) ermöglichen die dezentrale Speicherung und Verarbeitung von Daten zwischen unterschiedlichen Entitäten, ohne Intermediäre vorauszusetzen. Während die Technologie z.B. in der Finanzindustrie sowie im Supply-Chain-Management zunehmend Anwendung findet, existieren technologische Hürden, welche die weitere Adaption erschweren. So existieren verschiedenste DLT-Implementierungen, welche sich in etwa Skalierbarkeit, Datenmodell oder Sicherheitsaspekten unterscheiden, um die Voraussetzungen unterschiedlicher Use-Case-Szenarien zu erfüllen. Häufig werden diese DLT-Netzwerke ohne Zugangsbeschränkung oder im Rahmen von Konsortien betrieben. Hierbei kommt es zu Überschneidungen, sodass Entitäten an unterschiedlichen Netzwerken teilnehmen und Daten darin austauschen. Der vertrauensvolle Austausch von Daten zwischen DLT ohne Intermediäre oder ökonomische Annahmen stellt eine ungelöste Problemstellung dar, welche im Rahmen des DISCO-Projekts bearbeitet werden soll.
Das Ziel des DISCO-Projekts ist die Umsetzung von Interoperabilität für DLT mit Fokus auf Smart Contracts. Während Smart Contracts aktuell in starker Abhängigkeit zum Distributed Ledger stehen, welcher ihn ausführt, sollen im Rahmen des Projekts Methoden entwickelt werden, um diese Abhängigkeit abzuschwächen oder zu überwinden. So sollen Smart Contracts zwischen unterschiedlichen DLT-Netzwerken migriert werden können, falls neue Ansprüche an die zugrundeliegende Technologie entstehen oder sich ihre Sicherheitsgarantien verändern. Zusätzlich sollen Möglichkeiten zum vertrauensvollen Zugriff auf Transaktionen, Zustand und Ereignisse über die Grenzen eines Netzwerks hinweg ermöglicht werden. Hierzu wird beispielsweise die Anwendbarkeit von zero-knowledge proofs untersucht, um einen kryptographisch sicheren Zugriff zu erlauben, ohne ökonomische Annahmen treffen zu müssen.
Software Campus-Partner: TU Berlin, Huawei
Umsetzungszeitraum: 03/2020 – 03/2022