10.11.2017 –
Abgeschlossen
TU Darmstadt & Software AG
Name des Teilnehmers: Patrick Lieser
Hochtechnologisierte Länder werden zunehmend abhängiger von intakten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs). In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der Ausfall von IKTs das Leben der betroffenen Bevölkerung stark einschränkt, da der Informationsaustausch über herkömmliche Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel den Mobilfunk oder das Internet, nicht mehr möglich ist. Insbesondere bei unvorhersehbaren Katastrophen und Großschadensereignissen, ausgelöst durch Naturgewalten, technischen oder menschlichen Versagen, sind die Auswirkungen eines IKT Ausfalles besonders hoch.
In Projekt DisasterSense wird von einem großflächigen Ausfall der Kommunikationsinfrastruktur ausgegangen. Die betroffene Bevölkerung hat keine Möglichkeit mehr über das zelluläre Netz oder das Internet zu kommunizieren. Dennoch besteht ein großer Bedarf an Informationsaustausch der direkt betroffenen Bevölkerung untereinander, sowie die Erfassung von relevanten Informationen von Außerhalb des betroffenen Gebietes. Ein alternatives und von herkömmlicher Infrastruktur unabhängiges Kommunikationssystem kann auf Basis von Smartphones realisiert werden. Solche sogenannten Ad-hoc Netze ermöglichen den Austausch von Daten zwischen Netzteilnehmern welche sich in Funkreichweite befinden. Eine Herausforderung liegt hierbei ohne zentrale Koordination den Datenaustausch unter den Netzteilnehmern zu managen.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Verfahren und Mechanismen, welche es ermöglichen in Ad-hoc Netzen effizient ortsbezogene Informationen, sogenannte Lagebilder, in einem betroffenen Gebiet zu erfassen und zu verteilen, ohne dabei von herkömmlichen Kommunikationsinfrastrukturen abhängig zu sein.
Solche Lagebilder enthalten zum Beispiel Informationen über das Ausmaß des von einer Katastrophe betroffenen Gebietes, intakte und befahrbare Straßen oder spezielle Ortsangaben, welche den Standort von sogenannten „Points-of-Interest“ (POIs) enthalten. Solche POIs können zum Beispiel Notunterkünfte oder Versorgungsstellen sein. Dabei soll die Verteilung der Lagebilder sowohl innerhalb des infrastrukturlosen Bereiches untersucht werden als auch die Verteilung der erfassten Daten in Bereiche außerhalb des betroffenen Gebietes.
Die in diesem Projekt entwickelten Verfahren zur Lagebilderfassung werden in einer geeigneten Simulationsumgebung implementiert und evaluiert. Die Simulationsumgebung bildet dabei eine definierte Katastrophensituation ab und generiert Verhaltensmuster der einzelnen Smartphones in einem Netzwerk.
Partner: TU Darmstadt; Software AG
Projektlaufzeit: 01.03.2016 – 31.12.2017