Name des Teilnehmers: Steffen Hess
Beschreibung des IT-Forschungsprojekts: Das Erreichen einer positiven Nutzungserfahrung oder auch User Experience (UX) ist insbesondere im Bereich mobiler Applikationen (Apps) ein grundlegendes Qualitäts? und Unterscheidungsmerkmal. Praktisch ist es jedoch schwer möglich, eine spezifische UX in mobilen Apps bewusst und systematisch hervorzurufen. Im Bereich von geschäftlich genutzten Apps kommt hinzu, dass verschiedene Dimensionen von Anforderungen die UX beeinflussen. Dies sind die Anforderungen verschiedenster Stakeholder, die UX definieren (Benutzer, Marketing, Produktverantwortliche, Entwickler), die verwendete Geräteplattform (z.B. iOS; Android, Cross?Plattform) und die Geräteklasse des mobilen Gerätes (Smartphone, Tablet, Brille, ggf. weitere künftige mobile Geräte). Geschäftlich genutzte Apps unterscheiden sich von traditionellen Konsumentenapps jedoch dadurch, dass man besser voraussagen kann in welchen Kontext sie genutzt werden, da diese in der Regel zur Erfüllung von Geschäftsaktivitäten verwendet werden.
Da es bisher keine praktisch nutzbare methodische Vorgehensweise zur Überprüfung der UX gibt, führt dies zu einer großen Diskrepanz bzgl. der vom Projekt intendierten UX und der tatsächlich erreichten UX, was sich aus Sicht des Benutzers in Form von mangelnder Qualität der App ausdrückt. In häufigen Fällen kann dies sogar dazu führen, dass Unternehmen mit Ihren Apps einen großen Unterschied bzgl. der erreichten UX haben und dies insgesamt zu einem inkonsistenten Auftreten führt. Apps mit schlechter oder negativer UX führen daher beim Benutzer zu Frustration, Ineffizienz und Ineffektivität.
Eine Methodik, die an dieser Stelle ansetzt, hätte somit eine signifikante Auswirkung auf die allgemeine Produktivität von App?Benutzern und dadurch bei geschäftlich genutzten Apps auch auf die direkte wirtschaftliche Produktivität der Mitarbeiter.
Dementsprechend ist der zentrale Bestandteil des Projektes die Entwicklung der „Mobile User Experience Engineering Methode“ (MUsEEuM), einer Methode, die auf einem validierten Qualitätsmodell für mobile UX basiert und mit Hilfe eines softwaregestützten Werkzeugs angewendet werden kann.
MUsEEuM hat das Ziel, die Qualität der Software Engineering Aktivitäten im Produktlebenszyklus im Hinblick auf die Erhebung, Spezifikation und Realisierung einer spezifischen UX zu verbessern. Neben der rein methodischen Unterstützung soll außerdem ein Fokus auf die Validierungsunterstützung von UX für Softwareingenieure in Form eines Werkzeugs gelegt werden. Ziel des Projektes ist die Erstellung einer durchgängigen Methode zur systematischen Überführung von User Experience (UX) Anforderungen in mobile Software Produkte. Zentrale Forschungsfragen sind dabei: Welche Faktoren beinhaltet ein Qualitätsmodell für mobile UX, und wie stehen diese miteinander in Verbindung? Wie kann man zum Zeitpunkt der Anforderungserhebung eine spezifische UX auf Basis von konkreten Faktoren erheben? Wie kann man einen durchgängigen Transfer dieser UX in die mobile App bestmöglich unterstützen?
Software Campus-Partner: Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie, Deutsche Post DHL
Umsetzungszeitraum: 01.03.2014 – 29.02.2016