Name des Teilnehmers: Quan Nguyen
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Multi-Touch-Technologie eröffnet vielfältige Möglichkeiten für neue intuitive Interaktionstechniken, da sie direkte Manipulationen von Objekten ermöglicht. Das Entwickeln neuer Interaktionstechniken ist in der Regel jedoch schwierig und kostspielig. Dazu müssen neben Programmierkenntnissen zur Umsetzung der Konzepte auch Kenntnisse in Evaluation und Evaluationsanalyse vorhanden sein. Dieses Projekt soll eine Plattform zur Verfügung stellen, mit der schnell und kostengünstig neue Interaktionstechniken ohne Programmierkenntnisse konzipiert und durch modellgetriebene Simulation evaluiert werden können. So wird eine objektive Entscheidung zwischen Entwurfsalternativen schon im frühen Stadium der Entwicklung möglich. Der Schwerpunkt soll hierbei auf mobilen Applikationen auf berührungssensitiven Endgeräten mit mehreren Berührungspunkten (Multi-Touch) liegen. Die Integration von Design, Evaluation und Analyse von Interaktionstechniken innerhalb eines Softwarepaketes macht das Endergebnis dieses Projekts neben dem Einsatz in der Forschung auch für eine Anwendung in der industriellen Entwicklung interessant.
Im Rahmen des geplanten Projekts soll eine Plattform zur Definition, Evaluation und Analyse von Interaktionstechniken entwickelt werden, die den Entwickler darin unterstützen soll, neuartige Interaktionstechniken schnell umzusetzen und zu evaluieren. Die Durchführung und Analyse von Evaluationen stellen in der Regel einen hohen Kostenfaktor bei der Entwicklung von Interaktionstechniken dar, der durch eine solche Applikation eingespart werden kann, weil schon in einem frühen Entwicklungsstadium potenzielle Fehlkonzepte ohne aufwendige manuelle Evaluationen und Analysen identifiziert werden können. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt auf den empirischen Studien zur Verifikation und Identifizierung von Vorhersagemodellen und deren möglichen Einsatz in modellgetriebenen Simulationen. Dabei sollen erstmalig potenzielle Modelle systematisch empirisch für Multitouch überprüft und durch die gewonnenen Daten parametrisiert werden.
Ziel ist es, mindestens zwei verifizierte und parametrisierte Modelle im Simulationsmodul zu integrieren, so dass sie als Grundlage für die automatische Simulation dienen. Diese automatischen Simulationsläufe liefern für definierte Interaktionstechniken eine Vorhersage ihrer Performanz und stellen den wichtigsten Pfeiler der Plattform dar. Es existieren zwar bereits Werkzeuge zur Vorhersage von Interaktionsdauern, jedoch sind diese häufig veraltet und somit für Multitouch nur bedingt verwendbar. Mit Hilfe der Simulation könnte der Entwickler schnell und mit wenig Aufwand erste Evaluationen durchführen und die Performanz der Interaktionstechnik abschätzen, so dass schon im frühen Stadium mögliche Fehlkonzepte identifiziert werden. Zusätzlich ist ein direkter Vergleich von Entwurfsalternativen möglich, und dem Entwickler kann eine Empfehlung ausgesprochen werden. Zu den empirischen Studien gehören auch die systematische Untersuchung und der Vergleich der unterschiedlichen Endgerätgrößen (Smartphone, Multitouch-Bildschirm, Multitouch-Wände usw.) in Kombination mit den unterschiedlichen Konzepten für Interaktionstechniken (einhändig/beidhändig, parallel/sequentiell usw.).
Software Campus-Partner: DFKI, Scheer Group GmbH
Umsetzungszeitraum: 01.03.2013 – 28.02.2015