Name des Teilnehmers: Juan Haladjian
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: eTextiles sind Textilien, die mit elektronischen Komponenten ausgestattet sind, wie zum Beispiel Temperatursensoren, Bewegungssensoren, Vibrationsmotoren. eTextiles sind näher am Benutzer als Tischcomputer oder mobile Geräte und sind viel kontextbewusster. Sie können zum Beispiel Temperatur, Puls, Herzschlagfrequenz des Trägers, Bewegungen der Körperglieder, Kontakt und Druck auf bestimmte Flächen, Umgebungshelligkeit, usw. messen. Dieses großartige Kontextbewusstsein ermöglicht es, automatisch bestimmte Situationen zu erkennen und darauf zu reagieren. Zum Beispiel kann ein eTextiles System mithilfe von Bewegungssensoren an Hüfte und Handgelenke erkennen, ob ein Benutzer schwere Gegenstände richtig vom Boden hebt, und gegebenenfalls aktiv vor Fehlern warnen. eTextiles haben dabei den Vorteil, dass sie sich besser in das Leben des Benutzers integrieren lassen, ihre Nutzung erfordert beispielsweise nicht, dass der Anwender auf einen Bildschirm schaut (eyes-free) oder seine Hände benötigt, um mit dem System zu interagieren (hands-free). Computer haben sich von riesigen Mainframes über Tischcomputer zu kompakten mobilen Geräten entwickelt. Die Tendenz zeigt eine Optimierung der Baugröße, eine bessere Tragbarkeit und ein erhöhtes Kontextbewusstsein. Daher haben eTextiles gute Voraussetzungen, die nächste Generation von Computergeräten zu werden. Die Entwicklung von eTextiles erfordert derzeit Kenntnisse in mehreren Bereichen (i.e. Textil Design, Elektronik, Softwaretechnik, usw.), was ihre Entwicklung sehr aufwändig macht.
Im Projekt eTextIDE soll erforscht werden, wie Software für eTextiles ohne Programmierkenntnisse erstellt werden kann. Die langfristige Vision dabei ist, dass in Zukunft die Benutzer eines eTextiles (zB. der Träger eines T-Shirts oder Huts) selbst ihre eTextiles programmieren. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass die Benutzer ihre eigenen Bedürfnisse besser kennen als die Hersteller. Die Idee soll außerdem die Nachhaltigkeit von eTextiles fördern. Wenn ein eTextile nicht mehr den Bedürfnissen seines Benutzers entsprecht, dann könnte der Benutzer selbst seine Software ändern, anstatt es zwangsläufig zu entsorgen und sich ein neues zu kaufen. Dafür ist die Entwicklung und Evaluierung einer Programmierumgebung für eTextiles vorgesehen. Mit dieser Umgebung soll es Menschen ermöglicht werden, eTextiles zu programmieren ohne über Vorkenntnisse in der Softwaretechnik zu verfügen. Die Zielgruppe der Umgebung sind sowohl die Fachexperten (wie zB. Ärzte, Ingenieure, Designer) als auch die Endbenutzer der eTextile (zB. der Träger eines Kleidungsstücks).
Software Campus-Partner: TU München, Deutsche Telekom AG
Umsetzungszeitraum: 01.03.2014 – 31.08.2015