Name der Teilnehmerin: Denise Paradowski
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Bereits heute werden im Retail-Bereich verschiedene technische Methoden angewandt, um Kunden auf spezifische Produkte aufmerksam zu machen. Beispiele in Webshops sind Produktempfehlungen, die darauf basieren, welche Produkte von anderen Personen zusätzlich gekauft wurden. Aber auch im stationären Handel werden technische Hilfsmittel, wie z.B. Werbedisplays, verwendet, welche Kunden zum Kauf der angezeigten Produkte bewegen sollen. Die Anzahl dieser im Markt angebrachten Aktuatoren, welche Änderungen in der Umgebung bewirken, hat in den letzten Jahren eine starke Zunahme erfahren, z.B. auch durch das Anbringen von digitalen Preisschildern. Aktuell findet jedoch noch keine Echtzeitauswertung dieser Systeme statt. Genauso wie Aktuatoren, finden auch immer mehr Sensoren ihren Weg in den Einzelhandel. Diese ermöglichen es, die Reaktionen der Benutzer auf die Aktuatoren auszuwerten.
Ziel des Projektes SADIS ist die Erstellung eines Frameworks, welches die gezielte Aufmerksamkeitslenkung von Kunden am Einkaufsregal ermöglicht. Durch Ansteuerung ausgewählter Aktuatoren am Einkaufsregal, wie z.B. digitale Preisschilder, soll der Kunde auf interessante Produkte hingewiesen werden. Neben dem aktuellen Kontext und dem Benutzerprofil soll auch die Reaktion des Kunden mit in das System einfließen. Es sollen Steuerungsmethoden implementiert und evaluiert werden, die den Kunden sowohl bewusst als auch unbewusst lenken. Die Reaktionen des Kunden sollen dabei nicht nur durch Sensoren, welche sich am Kunden oder beim Kunden (z.B. Mobiltelefone) befinden, ermittelt werden. In diesem neuartigen System sollen zusätzlich Informationen von Sensoren aus der intelligenten Umgebung mit in die Analysen einbezogen werden. Beispiele hierfür sind Sensoren, welche erkennen, sobald ein Produkt aus dem Regal entnommen oder wieder zurück gestellt wird. Ein wichtiger Bestandteil der Analyse liegt in der Ermittlung der Blickrichtung des Benutzers. Diese ist nicht nur für die Analyse der Benutzerreaktion sinnvoll, sondern kann vielmehr bereits zu Anfang genutzt werden, um den Kontext des Benutzers festzulegen. So soll z.B. ermittelt werden, wie die Ausgangsblickrichtung ist und auf welches Produkt der Kunde zu Beginn schaut. Durch die Ermittlung des Kontextes mit Hilfe verschiedener Sensoren soll es außerdem möglich sein, den richtigen Zeitpunkt der Aktuator-Ansteuerung zu bestimmen. Dieser Zeitpunkt spielt im Persuasive Computing eine wichtige Rolle, um effektive Systeme zu erstellen. Neben dem richtigen Zeitpunkt wurde außerdem die Personalisierung eines Systems als wichtig nachgewiesen. Liegt ein gespeichertes Profil vor, welches z.B. Informationen wie die Einkaufsliste, zuletzt gekaufte Produkte oder letzte Reaktionen enthält, bietet dies dem Kunden die Möglichkeit, sich ausschließlich auf die für ihn interessanten Produkte hinweisen zu lassen. Das in diesem Projekt erstellte Framework soll sowohl die Zeit als auch Benutzerprofile und Benutzerinteraktionen berücksichtigen.
Software Campus-Partner: DFKI, SAP SE
Umsetzungszeitraum: 01.03.2014 – 31.08.2015