Bianca Güttner

 

Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?

Hi, ich bin Bianca, Informatikdoktorandin am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden, eingeschrieben an der TU Dresden. Mein Partner für den Software Campus ist Zeiss. Unsere Forschungsgruppe arbeitet daran, den State of the Art in der Informatik – insbesondere Neuerungen in der Künstlichen Intelligenz – in die chirurgische Krebstherapie einzubringen. Mein Promotionsprojekt konzentriert sich auf die Generierung von Trainingsdaten für die Lebernavigation mithilfe von Deep Learning.

Seit wann bist Du beim Software Campus und was versprichst Du Dir vom Software Campus?

Seit 2023 bin ich dabei, mein Projekt hat 2024 angefangen. Der Software Campus gibt mir die Möglichkeit, helle Köpfe auf meine Idee anzusetzen. Zudem ermöglicht die Förderung einige Experimente und ich kann zusätzliche Meinungen meiner Partner einholen, die das Projektergebnis hoffentlich praxistauglicher machen.

Was ist der Inhalt Deines IT-Projektes und wie könnte es zukünftig angewendet werden?

In meinem Projekt geht es um die dynamische Anpassung des Simulationsgitters bei Topologieänderungen, z.B. durch die Interaktion mit chirurgischen Instrumenten. Damit wollen wir die Trainingsdaten für das Navigationsnetz um Szenarien erweitern, bei denen Schnitte am Organ vorgenommen und dieses daraufhin weiter bewegt oder verformt wurde. Eine Herausforderung dabei ist der Kompromiss zwischen Genauigkeit und Umfang des Remeshing, dessen Ziel zwischen Fragestellungen der Computergraphik und der Biomechanik liegt. Das Ergebnis könnte auch für Reinforcement Learning in der Robotik interessant sein.

Was ist dir in deiner Arbeit wichtig?

Erkenntnisse zu teilen. Das Reizvolle an der Wissenschaft ist für mich die Offenheit und Zusammenarbeit. So werden keine oder zumindest weniger Ressourcen auf doppelte Arbeit verwendet, und alle können neue Entwicklungen nutzen oder sie weiterentwickeln. Daher ist auch geplant, die Projektergebnisse für alle Interessierten frei verfügbar zu machen.

Welche App/technische Erfindung ist für Dich unverzichtbar?

Wenn man es so weit fasst, von Wasserpumpen über Licht und Heizungen alles, was mir das Leben so angenehm macht. Enger gefasst Noise Cancelling-Kopfhörer. Klingt unsozial, aber moderne Städte sind laut und die Kopfhörer helfen dabei, etwas für sich zu sein und einen klaren Gedanken zu fassen.

Wofür schlägt Dein Herz – neben Job und Software Campus?

Für das Tanzen! Ich habe die „zehn Tanzteufel“ der Frauen in meiner Familie geerbt und immer irgendwie getanzt – nun bin ich seit fünf Jahren im Folkloretanzensemble „Thea Maass“ der TU Dresden. Das Springen und die vielen Drehungen passen einfach sehr gut zu meiner natürlichen Art, mich zu Musik zu bewegen. Wir treten mit Choreografien in Kostümen auf, und es gibt auch gesellige Tänze für alle. Dabei ist mir wichtig: Abseits der Bühne ist es egal, ob es gut aussieht – Hauptsache, man hat Spaß!

 

Ausgangssprache dieses Interviews: Deutsch & Englisch