Christoph Dropmann

Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?

Ich bin Christoph Dropmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering sowie Doktorand an der TU Kaiserslautern. Am Fraunhofer Institut beschäftige ich mich mit angewandter Forschung im Bereich Software Entwicklung für sicherheitskritische eingebettete Systeme. Mein Industriepartner im Software Campus ist die Robert Bosch GmbH.

Seit wann bist Du beim Software Campus und warum bist Du im Programm?

2015 wurde ich in das Programm aufgenommen.
Aus drei Gründen habe ich mich für den Software Campus entschieden: Zum einen bietet mir das Programm die Möglichkeit mein eigenes Forschungsprojekt zu managen und bildet dabei eine wertvolle Bereicherung für meine Dissertation. Zum anderen ermöglicht mir die Zusammenarbeit mit dem Industriepartner ein verbessertes Problemverständnis. Der dritte wesentliche Grund ist, dass die angebotenen Seminare es mir ermöglichen wichtige Führungskompetenzen zu erwerben und mich weiter zu entwickeln.

Was versprichst Du Dir vom Software Campus?

Zum Abschluss des Programms möchte ich mir neue, effiziente Arbeitsmethoden angeeignet haben und meine Fähigkeiten im Bereich Führung und Sozialkompetenz verbessert haben. Durch die Zusammenarbeit mit dem Industriepartner möchte ich eine Lösung mit industrieller Relevanz erarbeitet haben, die beiden Seiten neue Perspektiven eröffnet und idealerweise in eine fruchtbaren Kooperation mündet.

Was ist der Inhalt Deines IT-Projektes und wie könnte es zukünftig angewendet werden?

Das Ziel meines Projekts ist es eine Methode zu erarbeiten, die es effizient und sicher ermöglicht infrastrukturelle Software-Services von sicherheitsrelevanten eingebetteter Systeme konkurrierend zu nutzen. Ein Beispiel ist ein Software-Service, der es ermöglicht auf Sensordaten eines Fahrzeugs zuzugreifen. Wenn nun mehrere Applikationen, z. B. Fahrerassistenzsysteme den Sensordaten-Service konkurrierend nutzen, kann die Methode sicherstellen, dass keine unerwünschten Wechselwirkungen zwischen den Applikationen über den Sensordaten-Service auftreten. Heutzutage wird die Gewährleistung der Wechselwirkungsfreiheit manuell erreicht. Es ist zu erwarten, dass zukünftige Services, z. B. für das autonome Fahren, komplexer werden. Um dem Rechnung zu tragen enthält die angestrebte Methode ein automatisches Vorgehen zur Erkennung von bestimmten ungewollten Wechselwirkungen und ein semi-automatisches Vorgehen zur Integration von möglichen Schutzmechanismen. Die Methode könnte zukünftig eingesetzt werden, um sicherheitskritische Anwendungen für das autonome Fahren auf einer performanten und komplexen Ausführungsplattform effizient zu integrieren.

Verbinden dich aufregende Erinnerungen mit der Informatik? Was fasziniert Dich an der Informatik?

Die Informatik berührt uns alle zum Beispiel durch die Digitalisierung unseres Alltags. Genau das macht sie aus meiner Sicht so spannend. Smartphones, Einparkassistenten und soziale Netzwerke sind Beispiele, die uns bereits täglich unterstützen. In meinem bisherigen Leben gibt es viele positive Erfahrungen, die mich mit der Informatik verbinden, z. B.  als Jugendlicher mein erster programmierter Spielzeugroboter, das Aufbauen eigener Computernetzwerke sowie heutzutage das strukturierte Erarbeiten von innovativen Problemlösungen während meiner Arbeit. Noch faszinierender finde ich, dass die Zukunft vermutlich mindestens ebenso maßgeblich von Innovationen aus dem Bereich der Informatik geprägt sein wird wie unsere Gegenwart. Vor allem das autonome Fahren und die intelligente Vernetzung unserer Alltagsgegenstände und Werkzeuge (Internet of Things) haben das Potential unser Leben maßgeblich zu verbessern.

Gibt es für dich „die“ Eigenschaft, die ein Top-Manager deiner Meinung nach heute mitbringen muss, um erfolgreich zu sein?

Ich denke in unserer heutigen technologisierten und agilen Welt muss ein erfolgreicher Manager noch mehr als früher eine Persönlichkeit sein, die nicht nur auf Optimierungen und Effizienz fokussiert ist, sondern auch die nötige geistige Freiheit mitbringt, um heute schon erkennen zu können, was die Wünsche, Herausforderungen und Probleme von morgen sind.

Was war die größte Herausforderung, der du dich bisher in deiner IT-Karriere stellen musstest

Meine bisherige IT-Karriere steht noch am Anfang, so dass ich das Identifizieren und definieren meines  Promotionsthemas als die für mich bisher größte Herausforderung ausmache. Es gibt sehr viele spannende Fragestellungen im Bereich der IT. Meine Herausforderung war ein Thema zu finden, das sowohl Forschungsfragen beantwortet als auch industrielle Relevanz verspricht. Dies ist nicht so einfach, da für die Industrie meist sehr konkreten Aufgaben relevant sind und der Mehrwert für die Forschung in der Abstraktion und dem allgemein gültigen Beitrag einer Lösung liegt.

Stell dir vor: Internet breakdown für 1 Monat – was machst du?

Wahrscheinlich sehr viel mehr telefonieren und aktuelle Anliegen in Präsenzmeetings besprechen. Zusätzlich mal all die Paper lesen, die meinen Arbeitsbereich nur teilweise streifen, mich aber trotzdem interessieren. Im privaten Bereich wären die Einschränkungen schon kleiner. Ich würde vielleicht die Nachrichten wieder im Fernsehen schauen und mir eine Zeitung kaufen.

Wofür schlägt dein Herz ­- neben Job und Software Campus?

Für viele Dinge, meine Familie, meine Freunde, sportlicher Ausgleich: ich jogge sehr gerne mit Freunden und Kollegen, vor allem der Wald in Kaiserslautern bietet sich dazu optimal an.