Patrick Lübbecke

Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?

Ich heiße Patrick Lübbecke und arbeite am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken. Dort forsche ich im Bereich des Grünen Geschäftsprozessmanagements und weiteren Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit.

Mein Industriepartner ist die Software AG.

Was versprichst Du Dir vom Software Campus?

Ich hoffe, während meiner Zeit im Software Campus neue Eindrücke zu gewinnen und zusammen mit anderen Menschen meine Projektidee Realität werden zu lassen. Ich freue mich vor allem auf die Praxisworkshops bei den Industriepartnern. Außerdem hoffe ich, dass auch nach dem Programm der ein oder andere Kontakt zu anderen Teilnehmern erhalten bleibt.

Was ist der Inhalt Deines IT-Projektes und wie könnte es zukünftig angewendet werden?

Bei meinem Projekt geht es darum, aus der Art und Weise, wie Menschen Informationssysteme verwenden und wie diese gestaltet sind, Muster zu erkennen, die auf einen niedrigen oder hohen Ressourcenverbrauch bei der Ausführung von Prozessen schließen lassen. Wenn genügend gleichartige Muster identifiziert wurden, kann man in Geschäftsprozessen die Muster mit hohem Ressourcenverbrauch durch welche mit niedrigerem Verbrauch ersetzen. Das spart langfristig Energie und andere Rohstoffe. Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Verwendung eines Webbrowsers. Der Internet Explorer beispielsweise verursacht in vielen Szenarien bis zu einem Drittel weniger Energieverbrauch als Firefox. Bei einem einzigen Rechner macht das nicht viel aus. Betrachtet man aber die Gesamtzahl von Rechnern und mobilen Endgeräten, entsteht ein enormes Einsparpotenzial.

Angewendet werden können die Muster beispielsweise bei der Modellierung von Geschäftsprozessen in der Software „ARIS“ des Praxispartners Software AG. Während ein Prozessdesigner einen Prozess definiert, überprüft die Software, ob an einer Stelle gegen eine ökologische Prozessregel verstoßen wurde und schlägt bessere Alternativen vor, um den Prozess ökologischer zu gestalten.

Hat dich eine Persönlichkeit aus der Informatik oder dem Management besonders beeindruckt?

Ich bewundere Manager, die es durch harte Arbeit von ganz unten nach oben schaffen und die dennoch Werten wie Menschlichkeit und Verantwortungsgefühl treu bleiben. In der IT gibt es davon einige. Außerhalb der IT ist es vor allem Trigema-Chef Wolfgang Grupp, den ich dafür bewundere.

Gibt es für dich „die“ Eigenschaft, die ein Top-Manager deiner Meinung nach heute mitbringen muss, um erfolgreich zu sein?

Das kommt ganz darauf an, wie man Erfolg definiert. Wenn man Erfolg vom Erreichen finanzieller Ziele abhängig macht, dann schadet ein wenig Ellenbogenmentalität sicher nicht. Verfolgt man aber ein nachhaltiges Geschäftsmodell, bei dem langfristiges Denken zählt und bei dem auch die Menschen eine Rolle spielen, dann sind Einfühlungsvermögen und Empathie meiner Meinung nach auch sehr wichtig.

Stell dir vor: Internet breakdown für 1 Monat – was machst du?

Da ich auch auf der Arbeit sehr stark auf Internet angewiesen bin, würde ich mir einfach vier Wochen Urlaub nehmen und verreisen. Am besten nach Australien, Kanada oder USA – da wollte ich schon immer mal hin!

Wofür schlägt dein Herz ­- neben Job und Software Campus?

Wenn ich den ganzen Tag mit denken beschäftigt bin, dann verlangt mein Körper zum Ausgleich nach etwas Betätigung. Die hole ich mir am liebsten mit Sport, z. B. im Fitnessstudio oder beim Fußball. Daneben betätige ich mich gerne handwerklich, das sorgt auch für Ausgleich. Ansonsten steht Freunde treffen, Kino und Kultur auf dem Programm – das Übliche eben.