Wer bist du und was machst du?
Nach meinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes hat es mich zunächst in die Praxis zur SAP verschlagen, wo ich einige Zeit als Business Intelligence Consultant tätig war. Aktuell promoviere ich am Institut für Wirtschaftsinformatik des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) im Bereich Process Mining. Um dieses Thema gekoppelt mit Fragen zur Software Usability geht es auch in meinem Software Campus-Projekt „SIMILaR“, das ich gemeinsam mit der Software AG bearbeite.
Seit wann bist du beim Software Campus und warum bist du im Programm?
Im Software Campus bin ich seit Oktober 2012. Mich hat am Programm besonders die Vorstellung gereizt, meine eigene Idee mit einem etablierten Industriepartner umzusetzen sowie die guten Möglichkeiten zum Aufbau eines vielversprechenden Netzwerks, der Austausch mit anderen anwendungsgetriebenen Wissenschaftlern und natürlich auch der elitäre Charakter des Software Campus.
Was versprichst du dir vom Software Campus?
Ich erhoffe mir mehr Erfahrungen in der Projektleitung, die sich bei der Umsetzung meiner Idee mit einem Team aus Mitarbeitern, Hilfswissenschaftlern und in der Zusammenarbeit mit meinem Industriepartner ergeben. Ich kann dabei das in den Führungskräftetrainings erlernte Wissen direkt einsetzen. Ich mache so echte Erfahrungen und erhalte nicht nur punktuelle Einblicke. Besonders interessant für mich ist in diesem Kontext auch das Mentoring-Programm, bei dem ich auf die Unterstützung erfahrener Führungskräfte auf Management-Ebene zurückgreifen kann. Nicht zuletzt möchte ich natürlich auch meine Projektidee erfolgreich umsetzen und in Praxis und Wissenschaft platzieren.
Was ist der Inhalt deines IT-Projektes und wie könnte es zukünftig angewendet werden?
Mein IT-Projekt kombiniert Process Mining Technologien mit Fragen von Software Usability. Ich versuche, die Usability von Software durch eine prozessorientierte Sichtweise zu operationalisieren. Dadurch können Schwierigkeiten bei der Nutzung von Software aufgedeckt werden, indem beispielsweise automatisiert erkannt wird, dass die Software an bestimmten Stellen umgangen wird oder Umwege in Kauf genommen werden. Darüber hinaus werden neue Anwendungsszenarien identifiziert, für die die Software eigentlich nicht konzipiert ist. Damit ist eine gezielte Weiterentwicklung auf Basis automatisiert erhobener und realen Kundenanforderungen möglich. Da dieses Verfahren im Vergleich zu den bisherigen Ansätzen zur Verbesserung von Software Usability voraussichtlich deutlich kostengünstiger sein wird, können zukünftig auch kleine und mittelständische Unternehmen dieses Thema gezielter adressieren.
Was fasziniert dich an der Informatik?
Neue Technologien halten mit sehr hohem Tempo Einzug in das tägliche Leben und vereinfachen und verschönern dieses. Gleichwohl folgt die Informatik strikten Regeln, die keine Fehler zulassen. Diese Kombination aus Vielseitigkeit und festem Regelwerk ist für mich extrem spannend und macht jede Aufgabe zu einer neuen Herausforderung.
Was hat dir beim Software Campus bisher am besten gefallen?
Sehr interessant sind die Führungskräftetrainings und der Austausch mit den anderen Teilnehmern. Man erkennt dadurch immer wieder neue Anreize für die Organisation und Durchführung des eigenen IT-Projekts.
Welche Skills muss ein Top-Manager deiner Meinung nach heute mitbringen, um erfolgreich zu sein?
Nach meiner Einschätzung muss ein Top-Manager heute den Blick für das Wesentliche behalten und Trends frühzeitig erkennen können. Er muss Innovationen frühzeitig anpacken und dazu in der Lage sein, seine Mitarbeiter in besonderer Weise zu motivieren und zu führen und dadurch das Unternehmen leistungsstark am Markt zu platzieren. Demzufolge werden neben den unverzichtbaren analytischen Skills auch Soft-Skills immer notwendiger.
Wofür schlägt dein Herz – neben Job und Software Campus?
Neben meinem Job und dem Software Campus bin ich als Freiberufler in der IT mit Fokus auf Webentwicklung und Prozessoptimierung tätig. Darüber hinaus trainiere ich Kinder und Jugendliche im örtlichen, ca. 1000 Mitglieder starken Turnverein, dessen Vorstand ich ehrenamtlich beisitze. Privat schlägt mein Herz für meine kleine Familie mit Frau und Sohn, die mich in all meinen Tätigkeiten mit großem Einsatz unterstützen.