Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?
Ich bin Tobias Hardes und arbeite an der Universität Paderborn am Lehrstuhl für kooperative Fahrzeugsysteme von Prof. Christoph Sommer.
In unserem Lehrstuhl beschäftigen wir uns mit mobilen Drahtlosnetzen, beispielsweise im Zusammenhang mit vernetzten Fahrzeugen. Im Rahmen des Software Campus arbeite ich mit der IAV GmbH zusammen.
Seit wann bist Du beim Software Campus und warum bist Du im Programm?
Ich bin seit 2020 beim Software Campus. Den Software Campus sehe ich als eine tolle Gelegenheit, im Rahmen eines eigenen Projekts wichtige Kompetenzen einer Führungskraft zu erwerben. Die unterstützenden Seminare tragen natürlich entscheidend dazu bei. Ich kenne kein vergleichbares Programm, was die Möglichkeiten und Freiheiten wie der Software Campus bietet. Das Programm bietet damit eine Chance neue Fähigkeiten zu erlernen, die so an einer Universität nicht vermittelt werden können. Weiterhin kann man vor dem eigentlichen Projektstart bereits Erfahrungen beim Stellen von Projektanträgen sammeln. Ich selbst habe das im Vorfeld nie komplett selbst, sondern nur zeitweise unterstützend gemacht.
Was versprichst Du Dir vom Software Campus?
Ich hatte während meiner Arbeitszeit in der Industrie vereinzelt die Möglichkeit Führungsaufgaben zu übernehmen. Das hat meistens funktioniert, ich habe dabei allerdings auch Fehler gemacht, jedoch auch sehr viel gelernt. Der Software Campus bietet hier die Möglichkeit diese Erfahrungen in einem Umfeld zu machen, wo eigene Fähigkeiten erprobt und weiter ausgebaut werden können. In der Industrie ist das oftmals nur eingeschränkt möglich bzw. gar nicht erst gewünscht – dort bedeuten Fehler i.d.R. (starke) finanzielle Einbuße und weitere Probleme. Ferner hatte ich das Projekt, welches ich selbst in den Software Campus eingebracht habe, schon längere Zeit geplant, jedoch nie die Zeit für eine Umsetzung gefunden. Der Software Campus bietet die Möglichkeit beide Aspekte zu kombinieren, also sich selbst durch intensive Trainings weiter zu verbessern und auch das lang angedachte Projekt endlich zu starten. Als zusätzlicher Bonus entstehen Kontakte zu anderen Bereichen der Wissenschaft und zur Industrie, wo die eigene Arbeit ggf. auch außerhalb der Universität verwendet wird.
Was ist der Inhalt Deines IT-Projektes und wie könnte es zukünftig angewendet werden?
Ich habe mich mit einer eigenen Projektidee beworben, die ich schon längere Zeit in Angriff nehmen wollte. Das Vorhaben war allerdings umfangreicher, sodass ich es nicht noch zusätzlich zu meiner regulären Arbeit bearbeiten konnte. Ziel des Vorhabens ist die Erforschung von effizientem und nachhaltigem Verkehr für Städte, der zusätzlich durch unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs, z.B. Lieferdrohnen) unterstützt wird. Dazu wird ein offenes Simulationsframework (AirMobiSim) entwickelt, welches Mobilitäts- und Energieaspekte für den Luftverkehr in Software modelliert. AirMobiSim kann mit weiteren Frameworks wie „Eclipse SUMO“ oder „Veins“ gekoppelt werden, um auch Straßenverkehr und Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern abzubilden. So lassen sich Szenarien beliebiger Komplexität evaluieren. Das Thema lässt sich relativ gut in mein Promotionsvorhaben integrieren, sodass ich hier in vielerlei Hinsicht einen Vorteil habe. Ich denke auch, dass das Projektergebnis der gesamten Community weiterhelfen würde, da es aktuell nur sehr provisorische Vergleichsprodukte gibt. Da das Projekt als Open-Source Lösung zur Verfügung gestellt wird, bietet es auch eine ideale Grundlage, um weiter darauf aufzubauen.
Stell Dir vor: Internet breakdown für 1 Monat – was machst Du?
Wenn das Internet nicht nur bei mir sondern global ausfallen würde (was vermutlich wegen des dezentralen Ansatzes eher unwahrscheinlich ist), dann hätten wir wohl alle ein großes Problem. Unser Finanzsystem existiert nicht mehr, Supermärkte, Apotheken haben keine Waren mehr und unser Stromnetz würde vermutlich zusammenbrechen. Im Großen und Ganzen etwas schwer vorzustellen was ich dann machen würde.