Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Amr Gomaa und ich bin Doktorand am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Doktorand an der Universität des Saarlandes. Mein Forschungsschwerpunkt ist die nutzerzentrierte Künstliche Intelligenz. Ich habe an mehreren Projekten im universitären und industriellen Kontext gearbeitet, die sich auf die Bereiche Telekommunikation, Robotik und Automotive beziehen. Dabei habe ich an einer auf maschinellem Lernen basierenden multimodalen Gestenerkennung sowie an hybriden Verstärkungs- und neurosymbolischen Lernansätzen im Automobil- und Robotikbereich gearbeitet. Mein Partner ist ZEISS, und gemeinsam arbeiten wir daran, die Automatisierung von medizinischen Werkzeugen für die Robotermanipulation voranzutreiben.
Seit wann bist du beim Software Campus und warum bist du im Programm?
Ich entwickle meine Idee im Rahmen des Software Campus-Prozesses seit Mai 2021, und mein Projekt begann offiziell im März 2022. Ich habe während des gesamten Prozesses viel gelernt, von einer ursprünglichen abstrakten Idee bis hin zu einem konkreten Plan mit einem detaillierten Zeitplan und genauen Leistungsindikatoren (KPIs). Der Software-Campus-Bewerbungsprozess hat mir geholfen, diesen Plan zu gestalten und meiner Idee den letzten Schliff zu geben, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Was erwartest du vom Software Campus?
Ich erwarte von diesem Programm, dass es mir die nötigen Werkzeuge an die Hand gibt, um meine Management- und Führungsfähigkeiten zu verbessern, und dass es mir die Möglichkeit bietet, meine Arbeit in einem praktischen industriellen Umfeld anzuwenden. Ich glaube, dass dies dazu beitragen wird, meine Arbeit in eine gut durchdachte Dissertation zu verwandeln, die sowohl für die akademische als auch für die industrielle Gemeinschaft von Nutzen sein wird.
Was ist der Inhalt deines IT-Projekts und wie könnte es in der Zukunft angewandt werden?
Stelle dir ein System vor, in dem ein professioneller menschlicher Arbeiter ein Lehrer für einen Industrieroboterlehrling mit konzeptionellem Wissen sein kann. Mein Ziel ist es, ein praktisches maschinelles Echtzeit-Lernsystem in einer physischen Umgebung zu entwickeln, das auf dem Lehrlings-Paradigma basiert (z. B. Nachahmungslernen, Klonen von Verhaltensweisen und inverses Verstärkungslernen). Der Roboter würde sowohl auf der Wahrnehmungs- als auch auf der Begriffsebene explizit lernen, indem er direktes Feedback von einem menschlichen Ausbilder erhält, während er implizit durch seine vorhandene Sichtweise (z. B. Sensoren) auf die Welt in einer menschenähnlichen Weise lernt. Wenn man diese entwickelten Methoden im Kontext eines multimodalen Systems betrachtet, würde dies die Fähigkeiten des Roboters weiter verbessern und ihn zu einem rückkopplungsfreien System ausbauen (d.h. der Roboterlehrling wird zum Experten).
Welche Eigenschaften sind im Topmanagement deiner Meinung nach essenziell, um erfolgreich zu sein?
Neben Respekt und Ehrlichkeit ist meiner Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, die ein Manager haben sollte, Anpassungsfähigkeit. In der heutigen, sich wandelnden Wirtschaft und vielfältigen Gesellschaft sollte das Topmanagement in der Lage sein, seine Strategien und Handlungen schnell, effizient und präzise an die aktuelle Situation und die verschiedenen Standpunkte anzupassen.
Was war die größte Herausforderung, der du dich bisher in deiner IT-Karriere stellen musstest?
Die Angst vor der Automatisierung. Da ich sowohl im akademischen als auch im industriellen Bereich an Themen der künstlichen Intelligenz und Optimierungstechniken gearbeitet habe, stoße ich meist auf Widerstand, wenn ich ein Automatisierungswerkzeug oder eine Technik vorschlage, weil ich Angst habe, Arbeitsplätze zu verlieren. Ich stelle jedoch immer wieder fest, dass solche “intelligenten” Tools auch Arbeitsplätze mit anderen Fähigkeiten geschaffen haben, die die Menschen erlernt haben und an die sie sich angepasst haben.
Wenn du alle Menschen mit einem Satz erreichen könntest, was würdest du der Welt sagen?
“Everything happens at its own pace, at its own time. Be patient. Don’t rush.” Ein Zitat von Jay Shetty, nach dem ich persönlich lebe und das ich bewundere.