Tanise Ceron

Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?

Ich arbeite im Bereich der Computerlinguistik. Ich forsche daran, wie Algorithmen und insbesondere Sprachmodelle Informationen filtern – wie beispielsweise die Arten der Bias (Vorurteile) welche in den Large Language Modellen (LLM) eingebettet sind und wie sich diese in nachgelagerten Arbeitsprozessen manifestieren. Besonders freue ich mich darauf, Methoden für das Modellieren von gesellschaftlichen Diskursen zu entwickeln.
Dies beinhaltet Aufgaben wie Methoden zu entwickeln, welche durch Data-Mining Aufschluss über Ideologien und allgemein betrachtet textbezogene Meinungen geben. Letztlich bereitet mir der Gedanke über die Umsetzung meiner Forschungsarbeit in die praktische Anwendung – wie beispielsweise Empfehlungssysteme für Nachrichten – große Freude. Perspektiven innerhalb der Nachrichtenempfehlungen zu diversifizieren sind tatsächlich meine Hauptaufgaben meines Software Campus Projekts in Zusammenarbeit mit Holtzbrinck Publishing Group.

Was genau hat dich dazu bewegt, in der Informatik Fuß zu fassen?

Ich habe einen sehr interdisziplinären Hintergrund, erst im Master und für die anschließende Promotion bin ich in die Informatik und Computerlinguistik eingestiegen. Was mich besonders fasziniert hat, war die Möglichkeit an praxisnahen Problemen – welche ebenfalls auf die Gesellschaft Auswirkungen haben können – zu arbeiten. Was ich besonders an der Informatik ansprechend finde, ist die Tatsache, dass dieses Themengebiet mit anderen vereint werden kann, wie beispielsweise die Linguistik, Sozialwissenschaften, Psychologie oder Medizin.

Welche App/technische Erfindung ist für Dich unverzichtbar?

Ich wüsste nicht, wie ich ohne Google Maps leben könnte.

Was war die größte Herausforderung, der du Dich bisher in Deiner IT-Karriere stellen musstest?

Da ich meinen Bachelor in den Geisteswissenschaften absolviert habe, war für mich die größte Herausforderung mir alles rund um das Machine Learning selbst beizubringen. Es war absolut nicht leicht und die Lernkurve anfangs sehr steil, aber ich bin sehr froh über diesen Wissenstransfer und dem Einstieg in dieses Feld.

Wenn du alle Menschen mit einem Satz erreichen könntest, was würdest du der Welt sagen?

Jede Person kann einen Beitrag leisten; auch wenn du glaubst, dass dein Einfluss sehr klein ist, lass dich davon nicht einschüchtern, und wer weiß, vielleicht wirst du vom Resultat deiner positiven Handlungen überrascht. 🙂

 

Ausgangssprache dieses Interviews: Englisch