Über mich
Wer bist du und was machst du? Seit wann bist du beim Software Campus und wer sind deine Partner?
Ich heiße Rene Fischer und habe Wirtschaftsinformatik im Bachelor sowie Informatik im Master studiert. Aktuell promoviere ich im Bereich Software Engineering am Lehrstuhl von Prof. Peter Liggesmeyer und möchte dabei vor allem im Gesundheitsbereich das Thema Digitalisierung vorantreiben. Ab 2026 bin ich Teil des Software Campus und arbeite gemeinsam mit meinem Industrie-Partner Merck KGaA an unserem Projekt MoDIPharm – Modularer Datenraum für Innovation in Industrie 4.0 und Pharma 4.0. Passend dazu bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Fraunhofer IESE tätig, wo ich mich intensiv mit „Pharma 4.0“ beschäftige. Besonders freue ich mich auf die enge Zusammenarbeit mit Merck, um gemeinsam neue Impulse für die digitale Transformation in der Pharmaindustrie zu setzen.
Karriere
Was war die größte Herausforderung, der du dich bisher in deiner Karriere stellen musstest?
Die größte Herausforderung war für mich, als Erster in meiner Familie ein Studium aufzunehmen. Dadurch hatte ich niemanden im direkten Umfeld, den ich zu Erfahrungen oder zum Studienalltag befragen konnte. Einfache Fragen wie „Wie funktioniert studieren?“ oder „Wie finanziere ich ein Studium?“ musste ich mir selbst beantworten und vieles unterwegs herausfinden. Dabei stellt man im Nachhinein oft fest, dass es bereits Lösungen für die eigenen Herausforderungen gibt, man dazu aber die falschen Fragen gestellt hat. Solche Situationen begegnen einem immer wieder im Leben – auch im Berufsalltag. Daher ist mein wichtigstes Learning: Ob mit Kommiliton:innen, Professor:innen, und allen anderen Beteiligten im Studium oder später im Berufsleben – der Austausch mit Peers hilft enorm und macht viele Hürden leichter überwindbar.
Persönlichkeit
Welche Werte und/oder Charaktereigenschaften findest du bei Personen in Führungsposition fundamental?
Für mich sind eine offene Fehlerkultur und Transparenz die wichtigsten Eigenschaften einer Führungskraft. Gerade in der Forschung läuft nicht immer alles nach Plan – deshalb ist entscheidend, wie man mit Fehlschlägen umgeht, auch wenn sie auf eigenen Entscheidungen beruhen. Wichtig ist mir außerdem, dass eine Führungskraft nicht isoliert agiert, sondern als Teil des Teams. Das bedeutet: Ein offener Austausch ist dabei unverzichtbar, denn niemand kann allein alles wissen – nur gemeinsam lassen sich die besten Lösungen finden. Ähnlich wie im agilen Arbeiten mit Scrum sehe ich die Aufgabe einer Führungskraft darin, das Team zu unterstützen und zu enablen – vergleichbar mit einem Scrum Master, der das Team von außen schützt und so den Raum für produktives Arbeiten schafft.
Mindset
Was bringt dich in deinen kreativen Flow?
In meinen kreativen Flow komme ich erstaunlich schnell – die Umgebung spielt dabei kaum eine Rolle. Entscheidend ist für mich das Thema: Es muss interessant sein und am besten auch eine kleine Herausforderung mitbringen. Dann sprudeln die Ideen fast von selbst. Am meisten Freude macht das im Team, wenn man sich gegenseitig die Bälle zuspielt und unterschiedliche Perspektiven kombiniert. Gerade in der Forschung und bei Innovationsprojekten entsteht so oft die Dynamik, die neue Ansätze und kreative Lösungen möglich macht.
Einfluss
Stell dir vor: Du hättest ein unlimitiertes Budget für nachhaltige Zwecke – was genau würdest du gerne umsetzen?
Mit einem unbegrenzten Budget würde ich die Fahrradinfrastruktur ausbauen. Als begeisterter Radfahrer und Bikepacking-Fan sehe ich darin enormes Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Es braucht sichere und gut ausgebaute Wege, damit das Fahrrad im Alltag eine echte Alternative zum Auto wird und man auch längere Strecken problemlos zurücklegen kann. Gerade auf Reisen zeigt sich, wie weit Länder wie die Niederlande oder Schweden in diesem Bereich schon sind. In Europa gibt es mit der EuroVelo-Initiative bereits eine großartige Grundlage – die würde ich gern noch konsequenter und flächendeckend umsetzen.
Ausgangssprache dieses Interviews: Deutsch
