Nishant Kumar

Wer bist Du und was machst Du? Wer sind Deine Partner?
Mein Name ist Nishant Kumar und ich bin Doktorand am Lehrstuhl für Computergraphik und Visualisierung an der Technischen Universität Dresden. Mein Dissertationsthema konzentriert sich auf die medizinische Bildanalyse mit Hilfe von Techniken des maschinellen Lernens. Im Rahmen des Software Campus-Programms arbeite ich mit dem Industriepartner Carl Zeiss Meditec AG zusammen.

Seit wann bist Du im Software Campus und warum bist Du im Programm?
2020 bin ich dem Software Campus-Programm beigetreten. Ich denke, es ist eine großartige Plattform, um IT-Talente zu fördern und ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie in Zukunft Industriekarrieren bestreiten können. Als Doktoranden konzentrieren sich unsere täglichen Arbeitsaktivitäten mehr auf die Lösung von technischen Fragen zu Problemen der realen Welt. Es ist jedoch auch wichtig, dass die Doktoranden über Management- und Führungsfähigkeiten verfügen, die sowohl in der akademischen Welt als auch in der Industrie benötigt werden. Der Software Campus bietet eine ideale Gelegenheit, technische und Managementfähigkeiten zu verfeinern, weshalb ich mich freue Teil dieses Programms zu sein.

Was ist der Inhalt Deines IT-Projekts und wie könnte es zukünftig angewendet werden?
Die Entwicklung der nicht-invasiven Bildgebung der Netzhaut des menschlichen Auges ermöglicht es Klinikern, Netzhauterkrankungen wie die diabetische Retinopathie (DR) zu erkennen und das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu überwachen. Diese Krankheiten können, wenn sie lange Zeit unentdeckt bleiben, bei einem bedeutenden Anteil der erwachsenen Weltbevölkerung zur Erblindung führen. Darüber hinaus ist die Erkennung dieser Krankheiten ein zeitraubender Prozess, da sie eine sorgfältige Untersuchung der Netzhautbilder durch klinische Expert*innen erfordert. Daher ist es das Ziel dieses Projekts, die Erkennung dieser Netzhauterkrankungen mit Hilfe von Techniken des maschinellen Lernens zu automatisieren. In Zukunft wird der entwickelte Prototyp die Kosten und den Zeitaufwand für die Diagnose der Pathologie des menschlichen Auges erheblich reduzieren. Aufgrund der geringen Kosten hat die Idee das Potenzial, auch in Entwicklungsländern, in denen es kaum klinische Experten gibt, eingesetzt zu werden.

Verbindest du mit der Informatik lustige Erinnerungen?
Ich erinnere mich besonders an eine solche lustige Erinnerung mit meiner Mutter. In dieser Zeit arbeitete ich als Software Programmierer in der IT und hatte die Angewohnheit, alles mit Logik zu verbinden. Meine Mutter besuchte mich damals ziemlich oft. Eines Tages bat sie mich, in den Supermarkt zu gehen und sagte: “Bring 2 Packungen 1 kg-Reis mit, und wenn sie Eier haben, bring 6 mit.” Ich eilte in den Supermarkt, prüfte, ob sie Eier hatten, und brachte 6 Packungen 1 kg Reis mit. Sie schrie mich an: “Warum zum Teufel hast du 6 kg Reis mitgebracht?”. Ich sagte: “Weil sie Eier hatten”.

Welche Anwendung / technische Erfindung ist für Dich unentbehrlich?
Ich denke, erneuerbare Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie sind Erfindungen, die für mich wirklich unentbehrlich sind. Schließlich sind sie die größte Hoffnung, den Planeten Erde und die Menschheit vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu retten.

Hat Dich eine Persönlichkeit aus der Informatik oder dem Management besonders beeindruckt?
Alan Turing und Geoffrey Hinton.

Gibt es für Dich „die“ Eigenschaft, die ein*e Top-Manager*in Deiner Meinung nach heute mitbringen muss, um erfolgreich zu sein?
Sie*Er muss risikofreudig sein und sollte den festen Glauben haben, mit harter Arbeit und Ausdauer jedes Hindernis überwinden zu können.

Was war die größte Herausforderung, der Du Dich in Deiner bisherigen IT-Karriere stellen musstest?
Der Übergang von der indischen in die deutsche IT-Arbeitswelt.

Wofür schlägt Dein Herz – neben Job und Software Campus?
Ich interessiere mich sehr für Sportarten im Freien. Ich erkunde gerne die Landschaft, wandere in den Bergen, schwimme in Seen, fahre Fahrrad und laufe lange Strecken. Ich ziehe es vor, keine digitalen Geräte zu benutzen, wenn ich mich bei diesen Aktivitäten in der Natur befinde.