Name des Teilnehmers: Sandro Castronovo
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Fahrzeug-zu-Fahrzeug bzw. Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation (kurz C2X oder Car2X) ist seit den achtziger Jahren Gegenstand der Forschung. Durch drahtlose Netzwerkverbindungen zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur sollen Unfälle vermieden und die Verkehrseffizienz erhöht werden. Seit dem Beginn der Forschung in diesem Bereich wurden die zugrunde liegenden Netzwerkprotokolle entwickelt und optimiert sowie Standards geschaffen um eine drahtlose Kommunikation auch zwischen unterschiedlichen Fahrzeugherstellern zu ermöglichen. Bei all den Bemühungen in der Vergangenheit ist allerdings eine entscheidende Komponente vernachlässigt worden: Der Faktor Mensch. Die bisherige Forschung auf diesem Gebiet betrachtet weniger den Fahrer, sondern vielmehr die zugrunde liegende Technologie. Die Ergebnisse dieses Vorhabens tragen dazu bei, die Lücke zwischen der C2X-Technologie und dem Fahrer zu schließen und diese dem Fahrer interaktiv zur Verfügung zu stellen. Im Gegensatz zum etablierten “informationszentrierten” Paradigma, ermöglichen die Ergebnisse des Projekts “benutzerzentrierte” Anwendungen.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Entwicklungs- und Evaluationsplattform für neuartige Anwendungen der C2X-Kommunikation geschaffen. Diese neuartigen Anwendungen weisen einen hohen Interaktionsgrad auf, weshalb ein Fokus auf den bisher vernachlässigten Faktor Mensch gelegt wurde. Gleichzeitig wurden aber auch die Anforderungen und Einschränkungen der darunter liegenden Funkkommunikation berücksichtigt. Die Plattform unterstützt den Entwickler, neuartige, interaktive C2X-Anwendungen zu implementieren und ermöglicht es diese sowohl im Labor als auch im Versuchsträger unter Realbedingungen zu testen und zu evaluieren. Durch die Einführung einer sog. “Abstraktionsebene” können C2X-Anwendungen mit geringem Aufwand vom Simulator in ein Versuchsfahrzeug integriert werden. Gleichzeitig werden aber auch bereits im Fahrzeug vorhandene Systeme berücksichtigt. Die Plattform nimmt hier dann die Rolle eines Koordinators ein, um die unabhängig agierenden Anwendungen im Fahrzeug optimal zu präsentieren. Das System sorgt so für eine stets optimale Benutzung der zur Verfügung stehenden Ein- und Ausgabemodalitäten während der Fahrt auch unter Berücksichtigung des aktuellen Kontextes.
Software Campus-Partner: DFKI, Scheer Group GmbH
Umsetzungszeitraum: 01.06.2012 – 31.05.2014