Name des Teilnehmers: Christian Schulte zu Berge
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Intra-operative Visualisierung ist ein essenzieller Bestandteil bei immer mehr medizinischen Eingriffen, da sie dem Chirurgen umfangreiche Unterstützung bei seiner Arbeit bietet. Die Entwicklung hilfreicher Software stößt jedoch auf diverse Herausforderungen, die der Einsatz im Operationssaal mit sich bringt. Während Unternehmen hier häufig auf hoch-spezialisierte Lösungen mit begrenzter Wart- und Erweiterbarkeit setzen, werden die einzelnen Teilprobleme im Forschungsumfeld häufig von verschiedenen Arbeitsgruppen in verschiedenen Projekten bearbeitet.
Das CAMPVis Projekt zielt auf die Entwicklung einer Softwareplattform, die die Infrastruktur sowohl für ein Forschungswerkzeug als auch für Endprodukte bereitstellt. Der Fokus liegt dabei auf Echtzeitaufbereitung und -fusion multimodaler medizinischer Daten und deren geeignete Darstellung, wobei die Fusion mehrerer Aufnahmemodalitäten (CT, MRT, Ultraschall, usw.) der Schlüsselschritt ist, um Chirurgen effektiv und wirksam bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Neben dieser Infrastruktur soll zudem eine breite Bibliothek an Algorithmen zur Aufbereitung (z.B. Registrierung, Segmentierung, …) und Visualisierung medizinischer Daten bieten und deren Anwendung und Kombination so einfach wie möglich machen. Dies fördert die Kooperation zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen und die Wiederverwendbarkeit von einmal entwickelten Lösungen.
Als Ansatz und Inspiration zur Realisierung soll die Architektur moderner Game-Engines dienen. Diese Herangehensweise ist im medizinischen Kontext ein neuer Ansatz. Computerspiele haben eine lange Tradition darin, komplexe Dinge zu simulieren und in Echtzeit darzustellen. Getrieben durch den hohen Absatzmarkt wird von Jahr zu Jahr die 3D Grafik realistischer und die Spielewelt größer. MMORPGs synchronisieren zusätzlich das Spielgeschehen auf tausende Computer gleichzeitig. Game-Engines bieten einen vielversprechenden Ansatz riesige Datenmengen, Echtzeitgrafik, hohe Interaktivität und Netzwerktauglichkeit in einer gemeinsamen, erweiterbaren Infrastruktur zu vereinen.
Software Campus-Partner: TU München, Siemens AG
Umsetzungszeitraum:01.02.2013 – 31.01.2015