Name der Teilnehmerin: Monika Pepik
Beschreibung des IT-Forschungsprojektes: Multimodalität und das Teilen von Ressourcen wird als die Zukunft des Verkehrswesens, besonders in verdichteten urbanen Gebieten, angesehen. Durch das Angebot, Verkehrsressourcen (Fahrzeuge, Fahrräder, öffentliche Verkehrsmittel, etc.) als Ergänzung zu ihren eigenen Fahrzeugen zu teilen, helfen multimodale Verkehrssysteme den Menschen, eine optimale Transportmöglichkeit zu finden. Auf diese Weise helfen sie nicht nur Individuen ihre Fahrten zu optimieren (Zeit, Geld und Aufwand), sie helfen auch, einige der größten Probleme von städtischem Leben zu lösen: Verkehrsstau, Lärm und Verschmutzung. Das Kombinieren und Verbinden von Verkehrsmitteln ist ein Service, den typische Nutzer annehmen und benutzen, aber es ist nur ein Teil des Prozesses. Eine ganzheitlich ausgerichtete Lösung beinhaltet Unterstützung während der gesamten Fahrt. Aus Nutzersicht kann Multimodalität auch bedeuten, den Komfort des eigenen Fahrzeugs zu verlassen und sich stattdessen neuen, weniger bequemen Lösungen auszusetzen. Aus dieser Perspektive gesehen reicht es für den Erfolg des Konzepts nicht einfach nur aus, multimodale Alternativen bereitzustellen. Um genutzt zu werden, muss der angebotene Service während der ganzen Reise einen vergleichbaren Komfort bieten, den Leute mit ihrem eigenen Fahrzeug hätten. Fahrer in Fahrzeugen werden fortlaufend mit Verkehrsinformationen, Karten, Navigationssystemen, Feedback und vielen anderen Diensten unterstützt. Öffentliche Verkehrssysteme bieten Nutzern genaue Karten, Zeitpläne und Verbindungsmöglichkeiten. Obgleich Fahrräder als ökonomisches, ökologisches, effizientes, nachhaltiges und gesundes Transportmittel eine wichtige Rolle im multimodalen Verkehrskonzept spielen, ist die technologische Unterstützung für Fahrradfahrer eher dürftig. Selbst die Grundversorgung mit Karten oder Wegbeschreibungen ist im Allgemeinen eingeschränkt, manchmal sogar irreführend. Da die Bedingungen und Bedürfnisse von Fahrrad-Hilfssystemen sich sehr von denen für Fahrzeuge unterscheiden, kann nur wenig von dem, was derzeit an Diensten angeboten wird, direkt auf Fahrräder übertragen werden. In Bezug auf Leihfahrräder wird das Problem noch deutlicher. Als Teil des Plans, das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel zu bewerben, haben viele Städte gut organisierte öffentliche Fahrradverleihsysteme eingerichtet, die Fahrräder zu erschwinglichen Preisen für Kurzstreckenfahrten, innerhalb der Stadt anbieten. Potenzielle Nutzer dieser Fahrräder unterscheiden sich von Leuten, die regelmäßig das Fahrrad nutzen. Normale Fahrradfahrer investieren Zeit, um ihr Fahrrad anzupassen, haben ihre regelmäßigen Routen und wissen, wie sie auf Sicherheit achten können. Menschen, die das Fahrrad nur gelegentlich nutzen als Teil eines Transportweges, haben andere Fähigkeiten, Beweggründe und Vorlieben. Viele von ihnen sind an die bequeme Unterstützung gewöhnt, die sie in ihrem Auto erhalten, und haben häufig noch nie die Stadt aus Sicht eines Fahrradfahrers gesehen, weshalb für sie besondere Unterstützung notwendig ist.
Aufgrund der Erkenntnis, dass Fahrräder einen wichtigen Teil im multimodalen Verkehrssystem darstellen, und um ihre Position darin zu verbessern, konzentriert sich das Projekt EFFEKT auf die Entwicklung von Lösungen zur personalisierten Unterstützung von städtischen Radfahrern. Es zielt darauf ab ein Prototypsystem zu entwickeln, das einen personalisierten Routenservice für Radfahrer und ein Management Support System für Verleiher anbietet. Dazu wurden drei Haupt-Interessengruppen identifiziert, die direkt von den Anwendungen des Projekts profitieren: Benutzer, Mobilitätsdienstleister und Gemeinden. Die Dienste, die im Rahmen von EFFEKT entwickelt werden sollen, sind von und für Flottennutzer. Die Lösungen beinhalten mit Sensoren ausgestattete Fahrradflotten und Lerntechnologien, die Informationen aus der Flotte sammeln und diese nutzen um einen besseren Dienst für die Nutzer zu liefern. Im Rahmen des Vorhabens soll eine eigene Fahrradflotte aufgebaut und auf dem Campus der Universität des Saarlandes zur Verfügung gestellt werden. In Kombination mit Auto und öffentlichem Nahverkehr wird EFFEKT damit ein eigenes multimodales Verkehrssystem in kleinem Maßstab aufbauen, an dem die Entwicklung stattfinden und selbst wiederum evaluiert wird.
Software Campus-Partner: Universität des Saarlandes, Robert Bosch GmbH
Umsetzungszeitraum: 01.04.2014 – 30.09.2015