Mit dem Training “Diversity – erfolgreich vielfältige Teams führen und Potentiale fördern” ergänzt der neue Software Campus-Partner Volkswagen nun das Trainingsprogramm und regt Teilnehmende darin zur selbstkritischen Reflektion eigener Denk- und Verhaltensmuster an. Außerdem werden Wissen und Tools vermittelt, die den Führungskräften von Morgen dabei helfen sollen, Inklusion und Diversität zu leben.
Sich selbst reflektieren lernen
„Diversity is being invited to the party, inclusion is being asked to dance.“, sagt Vernā Myers, Inklusions-Aktivistin, Juristin und Autorin. Was Diversity genau bedeutet und wo der Unterschied zu Inklusion liegt, steht als Erstes auf der Agenda der Volkswagen-Trainerinnen Jacqueline Leppelt und Kerstin Grönlund. In einer Gruppenarbeitsphase setzen sich die Teilnehmenden mit Situationen auseinander, in denen sie nicht-inklusives Verhalten beobachteten oder selbst erlebt haben und erarbeiten alternative Handlungsmöglichkeiten. „Das oberste Ziel des Seminars liegt darin, zur Selbstreflektion anzuregen und sich so mit der eigenen Wahrnehmung, eigenen Werten und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen“, sagt Jaqueline Leppelt. „Die Teilnehmenden können sich selbst kritisch hinterfragen und offen und ehrlich auch nicht-inklusives Verhalten und Erfahrungen in die Diskussionen einbringen.“
Wie kommt es, dass Menschen unbewusst voreingenommen gegenüber anderen sind? Die Teilnehmenden identifizieren solche Unconscious Biases in eigenen Schlüsselmomenten und skizzieren Nudges, die dann Verhaltensänderungen „anstupsen” sollen. Auch „Blinde Flecken“, die eigene Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse beeinflussen, werden identifiziert und verortet.
Wahrnehmung von Vielfalt bei Geschlechtern, Generationen und Kulturen
Momente, in denen eine Aussage, ein Gesichtsausdruck oder nur der Tonfall eine unbeabsichtigte Geringschätzung, Stereotypisierung oder Beleidigung ausdrückt – Mikroaggressionen stehen im Mittelpunkt einer weiteren Gruppendiskussion, ebenso wie Gender Bias Moments. „Wir möchten bei den Teilnehmenden ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass inklusiv Führende Vielfalt und Inklusion mit ganzem Herzen angehen und auch couragiert eingreifen, wenn andere nicht-inklusives Verhalten zeigen“, sagt Kerstin Grönlund. Als roter Faden ziehen sich die „Six Signature Traits of Inclusive Leadership“ der Deloitte University Press durch das Seminar: Commitment, Cognitive Bias, Curiosity, Cultural Intelligence, Collaboration und Courage.
Wie der Vertrauens- und Beziehungsaufbau sowie die Kommunikation in verschiedenen Kulturen funktioniert, wird ebenfalls beleuchtet. Die Teilnehmenden lernen das Kulturelle Intelligenz-Modell von David Livermore kennen und stellen sich den Fragen: Was motiviert mich in der Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen? Was sollte ich wissen, um gut miteinander zu arbeiten? Und was sollte ich an meinem Verhalten anpassen, um möglichst viel Erfolg zu haben?
In Fallbeispielen aus dem Arbeitsalltag identifizieren die Teilnehmenden Herausforderungen und erarbeiten Lösungsideen im Umgang mit verschiedenen Generationen und ihren entsprechenden Ansprüchen und Eigenschaften.
Gibt es In- und Out-Groups in einem Team? Ist die Motivation gering und in Meetings reden immer nur dieselben Personen? Zu diesen bekannten und wiederkehrenden Situationen aus dem Arbeitsalltag diskutieren die Teilnehmenden abschließend zum Thema Zusammenarbeit und Psychological Safety in heterogenen Teams und finden Ideen, Lösungen und Nudges.
Das Training fand im Februar 2021 zum ersten Mal für Software Campus-Teilnehmer*innen statt, im August folgt ein zweiter Termin. „Uns hat es großen Spaß gemacht, dieses Format in einem neuen Teilnehmendenkreis durchzuführen! Normalerweise führen wir die Trainings mit Führungskräften in Unternehmen durch. Es war daher besonders spannend, über dasselbe Thema in einem ganz anderen Kontext – Wirtschaft vs. Wissenschaft – zu diskutieren . Es ist sehr interessant, dass Situationen, in denen Menschen mit Diversity und Inklusion konfrontiert werden, im universitären Kontext zunächst anders aussehen, jedoch zu einer ähnlichen Diskussion wie mit Teilnehmenden aus dem Wirtschaft führen“, fasst Jaqueline Leppelt zusammen.