IT-Forschungsprojekt von Monika Pepik im Feldtest auf dem Saarbrücker Campus

Das Teilen von Transport-Ressourcen wie Autos und Fahrrädern liegt im Trend, weil wir damit für die jeweilige Situation die optimale Transportmöglichkeit erhalten. Schönes Wetter, kurze Strecke – Fahrrad. Regen oder schweres Gepäck – Auto.

So optimiert jeder seine Fahrten in Sachen Zeit, Geld und Aufwand, und ganz nebenbei wird die Verkehrssituation in Städten entlastet. Aber unter welchen Bedingungen würden Autofahrer auf das flexible Fahrrad umsteigen, wenn z.B. ein Lastenrad günstig zur Verfügung stände?Momentan bedeutet für „Gelegenheits-Radfahrer“ das Verlassen der persönlichen Komfort-Zone „Auto“ oder „Öffentlicher Nahverkehr“ auf das Fahrrad eine vergleichsweise geringere technologische Unterstützung.

Das IT-Forschungsprojekt EFFEKT von Monika Pepik soll die Basis dafür bilden, nicht nur beim Anmieten des Rads, sondern während der gesamten Fahrt einen vergleichbaren Komfort zu bieten. Das Projekt wird mit den Software Campus-Partnern DFKI, Universität des Saarlandes und Bosch umgesetzt. In diesen Tagen startet deshalb der Feldversuch mit einer sensor-versehenen Fahrradflotte auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Um einen personalisierten Routenservice für Radfahrer und ein Management Support System für Verleiher zu entwickeln, werden das Verhalten sowie Stressfaktoren beim Radfahren erforscht.

Die Systemarchitektur besteht aus 3 Komponenten: Die Bicycle Communication Unit (BCU) erhebt die Daten direkt am Fahrrad und sendet sie an die Endnutzergeräte. So werden Luftdruck, Temperatur, Höhe, Lautstärke, zurückgelegte Distanzen, CO2-Werte und Helligkeit detailliert erfasst. Der EFFEKT-Server ist die Schnittstelle für das Flottenmanagement und die Informationsintegration. Und die Endnutzergeräte wie Auto, Laptop, Smartphone oder auch Smart Glasses, deren Daten via Internet über den EFFEKT-Server individuell ausgewertet und analysiert werden.

Studenten und Mitarbeiter der Universität können in den nächsten Wochen 6 Lastenräder nutzen und so am Feldversuch teilnehmen. Per App wird das nächste freie Rad lokalisiert, reserviert und freigeschaltet. Während der Fahrt auf einer der zwei Test-Routen auf dem Campusgelände notieren die Fahrer  verschiedene Ereignisse und bewerten hinterher die gefahrene Route. Diese Daten fließen in die ebenfalls während der Fahrt erhobenen Daten der Sensoren und Smart Devices der Nutzer in eine Routenanalyse und seniorenbasierte Ereignis-Ermittlung ein.

Nach Abschluss des Feldversuchs in den nächsten Wochen und der Datenauswertung können also Vorlieben der Fahrradfahrer definiert werden und eine Handlungsempfehlung für eine öffentliche Fahrradflotte abgegeben werden. Und vielleicht wird die Multimodalität des Transports zukünftig dann noch optimaler genutzt.

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