18.000 km, 6 Wochen und 2 Erkenntnisse – Philipp Diebold’s Forschungsaufenthalt in Neuseeland

Ein Forschungsaufenthalt im Ausland steht für viele Studenten und Doktoranden ganz oben auf der Wunschliste. Für Philipp Diebold ging es ganze sechs Wochen an andere Ende der Welt, ins Land von Kiwis, Frodo und Mordor: nach Neuseeland. Den Forschungsaufenthalt konnte der gebürtige Münchner mithilfe des Software Campus finanzieren.

Insgesamt lernte Philipp vier Universitäten kennen. Nach einer Woche auf der Nordinsel an der Universität von Auckland verbrachte er die restlichen fünf Wochen auf der Südinsel, vorwiegend an der Universität of Canterbury in Christchurch. Von hier aus besuchte er noch zwei weitere Universitäten, die Lincoln University in der Nähe von Christchurch sowie die University of Otago in der Küstenstadt Dunedin.

Hier traf er sich mit neuseeländischen Forschungskollegen, mit denen er sich nun vor Ort eng austauschte. Kürzlich reichten die vier gemeinsam ein Paper für ein internationales Symposium ein. Dabei merkte Philipp, dass eine weite örtliche Ferne auch Vorteile mit sich bringen kann. „Die Arbeit konnte zügig fertig gestellt werden, da eigentlich immer jemand daran arbeiten konnte, 24 Stunden am Tag. Wenn ich einen Teil geschrieben hatte und ihn abends wegschickte, stand mein Kollege in Neuseeland gerade auf und konnte daran weiterarbeiten. Wenn ich dann am nächsten Morgen aufwachte, wartete die neue Version des Papers schon in meinem Email-Postfach.“

Welche Erkenntnisse konnte Philipp in Bezug auf Führung und Leadership gewinnen? „Wenn man über die Ferne zusammenarbeitet, stößt die Kommunikation per Email an ihre Grenzen. Ich habe realisiert, wie wichtig der persönliche Austausch für die Projektleitung ist. Nach meiner eigentlichen Arbeit an der Uni habe ich bestimmt jeden Tag zwei Stunden Skypetermine mit Projektmitarbeitern und Studenten drangehängt. Diesen Managementaufwand hätte ich vorher nicht so hoch eingeschätzt.“

Die persönliche Kommunikation hatte bei Philipp bereits vorher einen hohen Stellenwert, auch wenn er sie eigentlich gern mehr eingesetzt hätte. „Ich erinnere mich noch an ein Seminar, das ich über den Software Campus besuchte. Es ging um interkulturelle Kommunikation und der Coach gab jedem von uns die Aufgabe, sich Ziele zu setzen. Ich nahm mir damals vor, mehr Wert auf die persönliche Kommunikation zu legen. Doch als der Coach uns nach 2 Wochen fragte, ob wir unsere Ziele umsetzen konnten, hatte sich bei mir nichts geändert. In Neuseeland habe ich gemerkt: ich komme nicht drum herum“, sagt er und schmunzelt dabei.

Und das private Fazit? „Mein erster Ratschlag für jeden, der einen Forschungsaufenthalt in Neuseeland plant: Hängt mehr Urlaub dran!“ Philipp, stand nach seinen sechs Wochen Forschung noch eine freie Woche zur Verfügung, in der ihn sein Bruder besuchte und sie gemeinsam die Südinsel erkundeten. Fragt man ihn nach seinem schönsten Erlebnis, so nennt er den karibisch anmutenden Abel Tasman National Park, den die beiden Brüder per Kanu und per pedes erkundeten. „Die Landschaften sind so unglaublich vielfältig: Vulkane im Norden, schneebedeckte Berge im Süden und dazwischen Regenwald. An nur einem Wochenende kann man fünf Kontinente besuchen.“ Und wer Philipp zuhört, ist sicher: Er war bestimmt nicht zum letzten Mal dort.

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